«Das Tagesgeschäft durfte nie stillstehen»

Der Neubau des Spitals Limmattal ist nach einer fünfwöchigen Umzugsphase bezogen und voll in Betrieb. Die «Züglete» stellte die Verantwortlichen vor grosse Herausforderungen. Ihr ging eine eineinhalbjährige Planung voraus.

 

Seit Ende Oktober steht der Neubau des Spitals Limmattal in Vollbetrieb. Seit dann ist der Umzug aus dem Altbau abgeschlossen. Für die «Züglete» wurden fünf Wochen benötigt. Dabei stand der Betrieb im Spital nie still. Der Umzug wurde von einer externen Planungsfirma und dem Spital während rund eineinhalb Jahren vorbereitet. Dies in Rücksprache mit den Nutzern und der Leitung des Projekts Neubau. Der Zügelplan, der während der Vorbereitungsphase entstanden ist, umfasst 17 dicht beschriebene A-4-Seiten voller eng getakteter Termine.

 

Zuerst wurden mehrheitlich Supportfunktionen wie Hausdienst, Technischer Dienst und die Garderoben gezügelt. Danach folgten die Ambulatorien und gegen Schluss die Bettenstationen sowie die Operationssäle, die Intensivpflegestation, die Notfall- und die Gebärabteilung.

 

Die Bettenstationen wurden in mehreren Etappen gezügelt, das heisst stockwerkweise. Es mussten rund 200 Betten verschoben werden. Im Rahmen des Umzugs erhielten 1450 Mitarbeitende einen neuen Arbeitsplatz.

 

Richtiger Ablauf wichtig

Die Küche wurde kurz vor den Bettenstationen gezügelt. Damit mussten die Bettenstationen im Altbau nur während einer kurzen Zeit über den weiteren Weg aus der Küche im Neubau mit Mahlzeiten beliefert werden.

 

Zirka 90 Prozent der Einrichtung des Altbaus wurden gezügelt. Dazu gehören rund 2800 medizintechnische Geräte und etwa 7300 Möbel- und Ausstattungsstücke, darunter auch sehr grosse und schwere Geräte wie das MRI und der Computertomograf. Sämtliches Material wurde vor dem Umzug gereinigt.

 

Am Einfachsten zu zügeln waren reine Büroräume, das heisst administrative Arbeitsplätze. Schwierig zu verschieben waren komplexe, hochspezialisierte Bereiche, die viele Schnittstellen zu anderen Bereichen aufweisen, wie etwa die Operationssäle.

 

Externe Unterstützung

Für die «Züglete» wurde eine externe Umzugsfirma beauftragt. Zudem konnte das Spital auf die Unterstützung des Zivilschutzes zählen. Die Mitarbeiter des Spitals mussten jedoch das Material einpacken und/oder für den Umzug bereit machen. Für die rund 2000 Räume im Neubau brauchte es dabei – mehrmals – mindestens gleich viele Zügelkisten.

 

Wo lagen die Herausforderungen des Umzugs? «Auch in hektischen Situationen musste ein kühler Kopf bewahrt und der Überblick behalten werden», sagt Sacha Grossrieder, Projektleiter Logistik. Er war einer der beiden Zügelchefs im Spital Limmattal. «Trotz der genauen Planung musste man situativ reagieren können, und trotz Improvisationen durfte der Gesamtplan nicht vergessen werden.» Ein Problem waren gemäss Grossrieder etwa die Liftkapazitäten im Altbau. «Für den Umzug standen sämtliche Lifte im Einsatz, und dennoch durfte das Tagesgeschäft nicht stillstehen.»