Frischmärkte als Standortförderung

Wenn am Samstagmorgen auf dem Dietikoner Kirchplatz der Frischmarkt und am Mittwochabend auf dem riesigen Rapidplatz im Limmatfeld die Standbetreiber mit ihren Produkten und Food-Ständen allerlei Verlockendes zum Einkaufen anbieten, entsteht Dorfatmosphäre. Also ein Gefühl, das viele mit Gemeinschaft, Sichkennen und Wohlfühlen verbinden. Man trifft sich, und ein eine kurze Plauderei bringt einem wieder auf den neusten Stand, wie es dem Gegenüber oder gemeinsamen Bekannten geht. Märkte verbinden und Essen und Trinken sowieso – rund um den Planeten und über alle Religionen, Herkünfte und Geschlechter hinweg dieselbe positive Wirkung. Sie tun einer Stadt wie Dietikon, welche im Kern immer noch ein Dorf geblieben ist, sehr gut. Viele Marktgänger kennen sich, und wenn der Besuch auch nur einer ist, um zu schauen, ob ein Bekannter vorbei kommt, um sich auszutauschen. Klar ist, jeder Markt ist nur so attraktiv, wie sein Angebot ist. Frühlings- und Herbstmarkt, oder auch der Weihnachtsmarkt sind Standortförderung im besten Sinne und locken Hunderte von Einwohnern ins Zentrum.

 

Die Organisation obliegt der Vereinigung Zentrum Dietikon und wird in immenser Arbeit von deren Geschäftsführerin und ihrern wenigen Helfern aufgebaut. Auch die Stadtverwaltung leistet ihren Teil. Doch in der heutigen Form der Organisation sind die Tage dieser Märkte gezählt. Sie ist zu stark von wenigen Machern geprägt, welche nicht institutionell abgesichert und unterstützt werden. Es muss eine breiter abgestützte Vereinigung gegründet werden, wo sich auch die anderen Wirtschaftsverbände, das Gewerbe und gewisse Vereine beteiligen können. Beispiele solcher Private Public Partnerships gibt es z.B. in Uster mit dem Gremium HERZKERN. Eine echte Ergänzung zur stadteigenen Wirtschaftsförderung, quasi deren Standortförderung für die Lebensqualität. Dann wird das Angebot reichlicher, die Präsentation des Marktes attraktiver, und schlussendlich strahlt das auch auf die ansässigen Gewerbetreibenden und Dienstleister positiv aus. Doch auch hier benötigt es engagierte Personen, welche nicht nur theoretische Konzepte erstellen, sondern diese dann auch noch haptisch umsetzen wie z.B. 70 Stände am Herbstmarkt organisieren, aufstellen, betreuen und wieder abbauen. Stellen Sie sich mal den Weihnachtsmarkt von November bis Dezember auf den beiden heutigen und zukünftigen Marktplätzen mit vielen beleuchteten Holzhäuschen vor, mit all den verlockenden Aromen, Parfums und kulinarischen Gerüchen – hier in Dietikon und nicht nur in Zürich oder Nürnberg. Bezaubernde Bezirkshauptstadt.

 

Elio Frapolli
Präsident Zentrumsvereinigung Dietikon