Voll in Bewegung

Sportkonzept, Sportanlagenkonzept, Sportwoche, Sportforum, Outdoor-Fitnessanlage, Pumptrack-Veloparcours, Active City: In Sachen Sport lief und läuft in Dietikon gerade sehr viel.

Sport sei «von extrem grosser Bedeutung» für Dietikon. Das sagte Stadtpräsident Roger Bachmann (SVP) am Rande des Sportforums in einem kurzen Gespräch mit dem «Dietiker». Grund sei nicht zuletzt die Bevölkerungsstruktur: Dietikon zähle viele Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund. «Sport hilft bei deren Integration in das Leben der Stadt», ist Bachmann überzeugt.

Das Sportangebot in Dietikon schätzt Bachmann als sehr gross ein. Es gebe «eine unheimliche Vielfalt» an sportlichen Betätigungsmöglichkeiten, für die rund sechzig Vereine verantwortlich zeichneten. Aber angesichts von Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Nachwuchs und bei der Rekrutierung von Trainerinnen und Trainern sowie von Vorstandsmitgliedern, die viele Vereine hätten, sei es «eine Herausforderung, diese Vielfalt beizubehalten», sagte Bachmann.

Demgegenüber sei «die Sportinfrastruktur in Dietikon schlecht», meinte Bachmann unumwunden. Viele Sportanlagen seien in die Jahre gekommen und nicht mehr auf dem neuesten Stand. «Hier gibt es einen riesigen Nachholbedarf», erklärte Bachmann. Auch fehle in einer Stadt von der Grösse Dietikons schmerzlich eine Dreifachsporthalle.

Die Stadt wird aktiv
Angesichts der Wichtigkeit des Sports und aufgrund mangelnder Qualität und Quantität der Sportinfrastruktur ist die Stadt aktiv geworden. Sie hat ein Sportkonzept ausgearbeitet, das seit Anfang Juni in Kraft ist und das dem Stadtrat und der Stadtverwaltung bei ihrer Arbeit als Richtlinie dient, «um dem Sport in Dietikon mehr Gewicht zu geben», wie Bachmann am Sportforum sagte. Gemäss diesem Konzept betreibt die Stadt «eine auf die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Sportvereine und der Schulen abgestimmte Sportpolitik». Sie fördert die sportlichen Aktivitäten und erhöht den Stellenwert des Sports. Sie sorgt zudem für gute Voraussetzungen für den lokalen Sportbetrieb und bei den Sportinfrastrukturen.

Direkter Ausfluss des Sportkonzepts ist ein Sportanlagenkonzept, an dem gegenwärtig gearbeitet wird und das Ende Jahr fertiggestellt sei soll, wie Armin Strässle, Leiter Jugend, Freizeit und Sport bei der Stadt, dem «Dietiker» verrät. Bereits erstellt ist ein Inventar der Sportanlagen. Danach gibt es 14 Freianlagen, 14 Sport- und Turnhallen, 3 Schwimmsportanlagen, 2 Laufstrecken, 3 Wasser und Schneesportanlagen sowie 11 weitere normierte Anlagen für den Sport. Das zeigt, dass das Angebot an Sportanlagen in Dietikon sehr breit ist; es reicht von den Fussballplätzen in der Dornau, über die Stadthalle sowie das Schwimm- und Hallenbad im Fondli, den Skatepark an der Kirchhalde, die Finnenbahn in der Grunschen bis zur Pontonier-Sportanlage an der Limmat. Und Ja, im Röhrenmoos gibt es sogar einen Skilift.

Auch wenn das Sportanlagenkonzept noch in Arbeit ist, steht gemäss Strässle schon fest, dass es «bei zahlreichen Sportstätten Sanierungsbedarf» gibt, weil sie schon älter sind. Und ebenso klar ist, dass in Dietikon mindestens eine Dreifachsporthalle fehlt. Bereits geplant ist, im Entwicklungsgebiet Niderfeld eine Dreifachhalle zu erstellen, wenn dort ein Oberstufenschulhaus gebaut wird. Auch schon bekannt ist, dass die 14 Sport- und Turnhallen im Winter voll ausgelastet sind. «Wir haben ein Platzproblem», sagt Strässle. Deshalb soll jetzt zusammen mit dem Kartell der Ortsvereine in Dietikon zunächst eine neue Belegungsplanung aufgegleist werden.

Ist das Sportanlagenkonzept einmal fertiggestellt, geht es an den Stadtrat zur Beratung und Beschlussfassung. Aufgabe der städtischen Exekutive wird es dann sein, Prioritäten zu setzen und den Massnahmenplan festzulegen. Das soll im ersten Quartal 2022 geschehen.

Mehr als nur Papier
Aber die Stadt produziert nicht nur Papier zum Sport in Dietikon, sondern organisiert auch Anlässe und Angebote für Sportbegeisterte. So gab es in den vergangenen Wochen und gibt es in den nächsten Monaten folgende Events:

  • Während den Herbstferien im Oktober organisierte die städtische Jugendarbeit erstmals eine Sportwoche für Kinder und Jugendliche. Sie sei «ein voller Erfolg» gewesen, berichtet Strässle; fünfzig junge Menschen hätten sich angemeldet. Schon jetzt sei klar, dass die Sportwoche nächstes Jahr wieder durchgeführt wird. Dannzumal vielleicht mit sogar achtzig Kindern und Jugendlichen.
  • Am 3. November fand das 2. Sportforum Dietikon statt. An diesem Anlass konnten sich die Sportakteure in der Stadt vernetzen und mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Vereinen austauschen. Der Anlass bietet zudem eine Plattform für Input von Sportfachleuten. Thematischer Schwerpunkt war dieses Jahr die Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung. Schliesslich wurden am Sportforum drei Dietikerinnen und Dietiker für herausragende sportliche Leistungen geehrt: Der Kickboxer Marsel Fazlic (Junioren-Weltmeister), die Judoka Yasmin Abbani (Junioren-Schweizermeisterin) und der Unihockeyaner Tim Mock (Cupsieger mit seinem Verein Zug United).
  • Am 16. November wurde am Stadthallenweg eine Outdoor-Fitnessanlage eingeweiht. Sie ist mit öffentlich zugänglichen Fitnessgeräten ausgerüstet und bietet Street-Workout-Möglichkeiten.
  • Nächstes Frühjahr soll auf der Allmend Fondli eine Pumptrackanlage in Betrieb genommen werden. Der Veloparcours wird im geplanten Generationenpark erstellt, der dort zu stehen kommt, wo sich heute noch die Ausstellung (G)Artenvielfalt befindet. Der Gemeinderat hat dem umfangreichen Projektvorhaben vor wenigen Wochen unisono zugestimmt.
  • Ebenfalls 2022 zwischen Mitte Mai und Ende Juni nimmt Dietikon als eine von vier Gemeinden im Kanton Zürich am Programm Active City teil. Dabei werden der Bevölkerung während sechs Wochen sechzig Sportangebote gratis zugänglich gemacht. Geboten werden Aquafit, ein City-Orientierungslauf, Gymnastik, Fitness 60+, Linedance, Skaten, Yoga oder Zumba, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Sportlektionen finden meist im Stadtpark Kirchhalde und bei jedem Wetter statt, um die Schwelle zur Teilnahme so niedrig wie möglich halten. Minimalziel sei es, insgesamt rund 500 Personen für eine Teilnahme zu begeistern, sagt Strässle. Der Anlass wird in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesundheitsstiftung Radix organisiert und vom Sportamt des Kantons Zürich mit Swisslos-Geldern finanziert.

Fazit all dieser Ausführungen: Dietikon ist sportlich voll in Bewegung. 

Wird für Events und Sport genutzt: Die Stadthalle.
Die neueste Sportanlage in Dietikon: Die Outdoor-Fitness-Anlage mit Street-Workout-Möglichkeit am Stadthallenweg.

Text und Bilder: Martin Gollmer