Wie ist denn das wirklich mit dem Augendruck?

Die Abbildung zeigt ein normales Gesichtsfeld, ein dementsprechend eingeschränktes Gesichtsfeld bei Glaukom und einen Scan der Netzhaut bei einem Glaukompatienten.

Eine heimtückische Erkrankung ist das Glaukom, auch der grüne Star genannt, er ist weltweit die häufigste Ursache von Erblindung. Hier kommt es aufgrund eines erhöhten Drucks im Auge und je nach Krankheitstyp aber auch aufgrund von Minderdurchblutung oder anderen Faktoren zu einem kontinuierlichen Schaden am Sehnerv, der bis zur Erblindung führen kann. Das Gesichtsfeld wird mit der Zeit immer kleiner und es kann soweit führen, dass die betroffene Person an Türstöcken anstösst oder gar Hindernisse (was beim Autofahren lebensgefährlich werden kann) übersieht. Patienten, die bekannte Fälle eines Glaukoms in der Familie haben, haben ein höheres Risiko an einem Glaukom zu erkranken, daher ist eine grundsätzliche Abklärung, aber auch regelmässige Kontrolle beim Augenarzt sinnvoll.

Die Messung des Augendrucks alleine hilft nicht zur Erkennung des Glaukoms, da es unterschiedlichste Formen des grünen Stars, die auch bei normalem Augendruck anzutreffen sind, gibt. Die Behandlung ist so unterschiedlich, wie die Gründe für das Glaukom, oftmals reicht eine Behandlung mit Augentropfen aus, Durchblutungsförderung, verschiedene Lasertherapien und in fortgeschrittenen Fällen auch operative Eingriffe.

Um das rauszufinden, bedarf es Kontrollen durch den Augenarzt, der dementsprechend weitere Strukturen im Auge beurteilen muss, um dieses tückische Krankheitsbild korrekt zu erkennen. Kontrollen sind bei Patienten 40-64 Jahre alle 3 Jahre und ab 65 alle 1 bis 2 Jahre empfohlen (nach DOG Leitlinie 15c), wenn aber Risikofaktoren bestehen, sind entsprechend der individuellen Situation auch viel kürzere Screening Intervalle sinnvoll.

Dr. med. univ. (A) Peter Paul Ciechanowski
Facharzt FMH Augenheilkunde,
spezialisiert FMH Augenchirurgie und F.E.B.O.

Text und Bilder: Peter Paul Ciechanowski