Ein hilfsbereiter und spassiger Mensch

Als einer, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen, hatte Josef (Sepp) Huber zahlreiche Ämter in Politik und Vereinen inne – unter anderem auch im Industrie- und Handelsverein (IHV) Dietikon. Am vergangenen 30. April ist er gestorben. Sein Freund Arnold Locher widmet ihm einen persönlich gehaltenen Nachruf.

Sie werden rar, diese einzigartigen, hilfsbereiten und spassigen Menschen. So einer warst Du, lieber Sepp, in all den vielen Jahren unserer Freundschaft, stets bereit zu dienen und zu helfen, wo immer auch Not am Mann war. Und Du warst auch stets bereit, Verantwortung zu übernehmen, um es allen recht zu machen.

Kaum hatte ich meine Stages im Ausland beendet, schon warst Du vor Ort, um den «Bergler» in den eloquenten Vorstand des unter Deinem Zepter bekannt gewordenen Industrie und Handelsvereins Dietikon aufzunehmen, wo dann diese einzigartige Freundschaft entstand. Besondere Akzeptanz erreichte unsere Zusammenarbeit mit leicht konspirativen Wahlsprüchen und schrillen Folders, mit welchen wir Deine Wiederwahl in den Stadtrat meist kampflos sicherten. Auch wenn die Sprüche allenthalben etwas markig waren, fanden sie bei der Öffentlichkeit doch Wohlwollen und Zustimmung. Da erinnere ich mich an eine Kampfwahl, die Du souverän gemeistert hattest mit dem Slogan «Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber».

Deine aktive Zeit war geprägt durch die Präsenz in unzähligen politischen und sozialen Ämtern und Vereinen. Du warst ein stets hoch angesehener Mann der Mitte und der Vernunft. Zu jeder Zeit durften Bürger und Bürgerinnen bei Dir um Rat nachsuchen. Du warst als langjähriger Stadtrat von Dietikon der souveräne Vermittler zwischen Politik und industriellen Interessen. Denn parallel zum dannzumal schmerzlich steigenden Heizölpreis konntest Du Dich ganz Deinem «Enfant protegé», der Erweiterung der Kläranlage und dem Leuchtturmprojekt der regionalen Fernwärmeanlage widmen, ohne die Dietikon heute wohl kaum seinen angesehenen Status pflegen könnte.

Lieber Sepp, Du hast uns am 30. April 2021 nach tapfer ertragenen, schmerzvollen Jahren im 91. Lebensjahr verlassen im Wissen, dass alle, die Dich kannten, Dir ein ehrendes Andenken wahren werden. 